In der Kokerei Gent mit ihren 100 Koksöfen sind die feuerfesten Heizwände bei jedem Druckvorgang einem massiven Thermoschock ausgesetzt. So ist es nicht verwunderlich, dass die feuerfeste Oberfläche der Heizwände etwa alle fünf Jahre erneuert werden muss. Dieses Mal aber stellte ArcelorMittal fest, dass umfangreichere Reparaturen erforderlich waren. Angesichts des Umfangs und des Aufwands der Aufgabe wurde thyssenkrupp Uhde Engineering Services (tkUES) hinzugezogen.
Ein historischer Moment für unsere Kokerei und ein emotionaler Moment für alle internen und externen Kollegen, die an diesem Projekt beteiligt waren.
Von dem Projektverantwortlichen der ArcelorMittal-Kokerei, Gent
Insgesamt mussten 26 Blöcke repariert werden, wobei jeder Block aus vier feuerfesten Heizwänden bestand. Im Durchschnitt dauerte es 8-9 Wochen, um einen Block abzureißen und neu aufzubauen. Denn jede Heizwand besteht aus mindestens 2.500 Feuerfeststeinen, die einzeln abgetragen und anschließend neu aufgemauert werden mussten. Diese Arbeit wurde von einer spezialisierten Fremdfirma durchgeführt, die tkUES beauftragte. Zu jeder Zeit waren bis zu 60 Set-Linings-Mitarbeiter vor Ort und arbeiteten in zwei bis drei Schichten pro Tag von Montag bis Samstag. Zu den umfangreichen Reparaturen gehörten auch die Erneuerung der Ankerständer und Türrahmen sowie die Sanierung der Türen, die gereinigt und überholt wurden, bevor sie wieder eingebaut wurden. Eine der bei diesem Projekt notwendigen Schlüsselkompetenzen war der Betrieb eines zusätzlichen Beheizungssystems im Reparaturbereich, um eine Temperaturabsenkung in einem Ofen beim Öffnen des angrenzenden Mauerwerks zu verhindern. Eine weitere spezialisierte Fremdfirma, die von tkUES beauftragt wurde, entfernte sicher den bei den Abbrucharbeiten entdeckten Asbest.
Ursprünglich war geplant, die Heißreparatur bis Juli 2020 abzuschließen. Sie wäre auch pünktlich abgeschlossen worden, wenn die Corona-Pandemie das Werk nicht gezwungen hätte, alle Projekte im März 2020 zu stoppen. Aber nach der Umsetzung spezieller Maßnahmen zur Gewährleistung eines Corona-sicheren Arbeitens wurde das Projekt im Juni wieder fortgesetzt und am 30. September 2020 erfolgreich abgeschlossen. Die Reparaturarbeiten waren nicht nur ein voller Erfolg, sie wurden auch ohne größere Unfälle abgeschlossen. Ein Tribut an das gründliche Sicherheitstraining, das für interne und externe Mitarbeiter durchgeführt wurde, und das Sicherheitsbewusstsein, das die Mitarbeiter Tag für Tag erkennen ließen.
Die Mitarbeiter von ArcelorMittal waren mit der Qualität der Reparaturarbeiten äußerst zufrieden. Und nicht nur das. Der für die Produktion verantwortliche Manager und der Spezialist für den Verkokungssvorgang erinnern sich: "Keiner von uns wird die gute Zusammenarbeit mit den externen Mitarbeitern vergessen. Im Laufe der Jahre sind wir wie Kollegen geworden.“